Korsika 1997

GR20

  Wie viele Versuche unternimmt ein Kletterer am Fels?
 Wie oft versucht sich ein Bergsteiger am Fitz Roy?
Der GR20 hat uns jedenfalls gezeigt, wo der Hammer hängt. Uns wurden Grenzen aufgezeigt, die die Natur zu bieten hat.
Es gehört auch dazu, so vernünftig zu sein und eine Tour abzubrechen.
 
  Die Strecke war überwältigend, wie ein Gemälde von Caspar David Friedrich. Die ersten Hütten auf die man kommt holen einen dann zurück in die Wirklichkeit. Wanderer lassen offensichtlich ihren zu vielen Proviant in der erst besten Hütte stehen, so dass alles voller Konserven und Shampooflasschen steht, die natürlich am Anfang der Tour niemand brauchen kann. ....und natürlich ihren Müll.  
  Die Hütten wimmeln von Mäusen die einem nachts über den Schlafsack laufen und alles anknabbern, was am Boden steht. Morgens hat man dann ungebetene Bewohner in seinem Brot. Wir zogen es vor, zu Zelten. Nachteil: man muss das Zelt auch schleppen.  
  Es gab jedoch Gewitter und Stürme die uns dann doch in die Hütten zwangen. Die Orientierung in den Nebelwänden war damals (es gab noch gar kein Navi) auch nicht so leicht. Immer wieder folgt man den falschen Trampelpfaden.  
  Ganz abgesehen davon, dass es keinen wirklichen Spaß macht, ständig im Nebel zu wandern. Wenn man das Glück hat über die Wolken zu kommen, wird es toll. Leider hatten wir im Frühsommer noch nicht die richtige Wetterlage.  
  Wir wollten den großen Run auf dem GR20 vermeiden und waren vor der Saison, Ende Mai gestartet. Wie sich herausstellte, zu früh. Nach mehreren schlaflosen Nächten waren einige unserer Begleiter völlig am Hund und so beschlossen wir gemeinsam die Tour zu beenden.
Mittlerweile soll es ja sogar Verpflegung und kleine Unterkünfte am GR20 geben. Also wird es wohl eines Tages einen erneuten Versuch geben.

 Wie der Kletterer am Fels.