USA Nordwest

Radtour 1996

Spokane (Montana) - Olympic Peninsula (Oregon) - Seattle

 

Bildergalerie

Bilder auf Google

 

  Die Tour ging von Spokane in Montana nach Oregon, dort auf der 101 um die Olympic-Peninsula herum nach Seattle. Highlight hier ist die tagelange Fahrt direkt an der Pazifik-Küste entlang.

Zum Schluss zwei Abstecher zu Mount Rainier und Mont St. Helens und zurück nach Seattler. 1700km - 6 Wochen.



 
  Die Strecke (rechts) über den Washington-Pass ist eines der ersten Highlights. Die Strecke ist gut ausgebaut, aber wenig befahren. Man hat zudem fast 2m Randstreifen.

Man kommt an vielen Gebirgsseen vorbei, wo tolle Campingplätze direkt am Ufer warten - allerdings fast alle  mit "no service", dafür zeltet man meist alleine am See.
 
  Die Strecken um die Olympic Penisula auf dem Highway 101 ist eine wenig befahrene Traumstrecke mit dem Rad.

Die privaten Campingplätze entlang der Küste sind allerdings  “wohnwagenverseucht". Dort stehen die Motorhomes bzw. RVs - alle Richtung Sonnenuntergang und man hat als Radfahrer nur die weißen Kübel im Blick. 

Besser sind Stellplätze auf Gemeindegrund ohne Stromanschluss, wie der hier, der sogar Mal Kulisse für den Film Witches war.
Am Besten man besorgt sich gleich zu Anfang eine kostenlose Karte der Stateparks, darin sind die öffentlichen Campingplätze eingezeichnet. Sie sind meist auch für 1-2 Dollar zu haben. Das Geld sammelt der Ranger abends ein oder man wirft es in einem Kuvert in den Briefkasten des Rangerhäuschens.
 
  Die zwei schönsten Stellen entlang der Küste sind die Ruby Beach und die vorgelagerte Felsinsel La Push. An den Stränden herrscht Tsunamigefahr.

Wir erlebten Einen mit, allerdings nachts. Am nächsten Morgen war ein Teil der Insel La Push und die Landzunge dorthin weggespült. Es sind überall Warnschilder aufgestellt. Auch Schwimmen ist wegen der extremen Strömung und einem Tidenhube von 17m lebensgefährlich.



 
  Der Nordwesten ist eine sehr ruhige Ecke und man fährt viel auf einsamen Waldstrecken. Unterwegs gibt es immer wieder kleinere Parks in denen man günstig oder umsonst Campen kann. 

Am schönsten sind die Walk-Inn Campingplätze. Keine Wohnmobile, kein Lärm und man zeltet mitten in der Natur. Ein Tischgarnitur und eine Feuerstelle gibt es immer.  

Nächtlicher Besuch ist inclusive. Bären, Kojoten, Waschbären, Opossums....jeder schaut vorbei, bei den neuen Nachbarn. Gut, wenn man sein Essen in die Bäume hängt.
 
  Die San Juan Islands sind traumhaft. Hunderte kleiner Inseln zwischen dem Festland und der Halbinsel Olympic. Auf einigen wohnen Milionäre, wie Bill Gates, die es geschafft haben.

Mit Glück kan man Orcas sehen. Die Strecken auf den Inseln erinnern etwas an Irland. Leider gibt es wenige Stellen an die man ans Wasser kommt, da die schönen Stellen meißt Privatland sind. 

Damals gab es einen heftigen Streit in der Presse zwischen Bewohnern einer der größten vorgelagerten Inseln von Seattle und einer Lobby aus Reichen, die den Fährbetrieb für die tägliche mehrern tausend Pendler einstellen lassen wollten. Sie hatten sich an den Wellen gestört, die die Fähren produzieren.
 
  Wer Zeit hat sollte unbedingt den Wonderlandtrail um den Mt.Rainier herum wandern. In 11 Tagen läuft man auf ca. 1000-1500 m um den Vulkan herum. Im Indian Summer eine traumhafte Wiesenlandschaft.

Die Kunst ist nur, zu den Startpunkten zu kommen. Es gibt nämlich keinen Bus. Wir wurden von Bekannten dorthin gefahren.
 
 

Ein Land ohne öffentlichen Nah- u. Fernverkehr. Wer Geld hat kann alles machen, wer keines hat, bleibt auf der Strecke. Survival of the richest.

Auf den Campingplätzen lernten wir einige der modernen Sklaven des grünen Gottes (Dollar) kennen. Sie wohnen in Zelten mit ihrem gesamten Hausstand und können sich keine Wohnung leisten.
 Es gab bereits damals hunderttausende von Obdachlosen in der USA. Die schwere Arbeit wurde von Robotern übernommen, die Massenproduktion von der asiatischen Konkurrenz.
 
 
Auch Streifenhörnchen bedienen sich gerne an Essbarem, so dass man besser alles in den dicken Radtaschen lagert, sonst hat man morgens nur noch Brösel.

Es gab auch einige Male Raben- oder Elster-Attaken, die sind dann weniger zimperlich, was das Aufhaken der Zelte angeht. Daher legen die Amis gerne eine dicke Plane mit Steinen beschwert über ihr Zelt, wenn sie weg sind.
 
  Auf einem Campingplatz hörten wir eines Morgens, laute Geräusche, wie wenn jemand am Radio dreht und keinen Sender findet. Es war eine Herde Rothirsche, deren Chef laute Brunftlaute von sich gab.

Auf einem Campingplatz bei gegrilltem Lachs, lernten wir Linda and Bob kennen, die sich für unsere Art zu Reisen begeisterten und uns fast adoptiert hätten. Die Bekanntschaft hielt einige Jahre.