Nepal 1994 MTB-Tour quer durch`s Land |
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Allgemeines: Wir hörten viele Berichte von Reisenden, die in China mit ihren Rädern erwischt wurden und zurück an die Grenze verfrachtet wurden. Fahrradfahren in China war damals verboten, obwohl jeder Chinese Rad fährt. Aber die Gefahr für diese Diktatur bestand und besteht bis heute darin, dass man ohne Aufsicht unterwegs ist und möglicherweise die eigene Bevölkerung negativ beeinflusst. Man hätte sich damals für 10.000 DM einen Tourismus-Offizier nehmen müssen, der einen während der ganzen Tour begleitet. So haben wir bis heute darauf verzichtet China einen Besuch zu erstatten. |
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Strecken: Wenn, wie rechts im Bild, Mal ein Bus mit dem Heck in den Abhang rutscht, muss man in den Straßengraben ausweichen. Straßengräben sind jedoch traditionell die öffentlichen Toiletten, da es keine privaten im Haus gibt. Man muss also höllisch aufpassen, wohin man tritt. Frühmorgens rennt das ganze Dorf zu den Straßengräben und erleichtert sich. Man sieht dann die Hinterlassenschaften. |
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Verpflegung:
Das Wasser aus Flüssen oder Bächen muss entkeimt werden, da es nicht nur keine Kanalisation gibt und Fußwege als nächtliche Dorftoilette benutzt werden sondern auch Garda Lambia im Wasser vorkommt. Erst Wochen später , nach starkem Gewichtsverlust und ständig schleichendem Durchfall merkt man, dass man sich diesen Einzeller eingefangen hat. Wir sind zudem
standartmäßig gegen Thyphus, Tollwut, Hep.A geimpft. Malariaprophylaxe
nehmen wir immer "stand by" mit. Hier kann man sparen, hat dann aber
ziemlich lange seine Reiseandenken. Einer unserer Bremer Mitfahrer hatte
nach der Tour einen Leberbandwurm. Kein Spaß. |
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Wir erlebten eines Nachts, dass eines der Dächer gar keinen Abfluss hatte und so schwammen mitten in der Nacht unsere Zelte und Matratzen ein paar Zentimeter über dem Boden. Nasse Füße beim Verlassen inklusive. |
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Nahe der chinesichen Grenze luden uns die Soldaten, bzw. die Aufpasser einer leeren Kaserne, zum Verweilen und Übernachten ein. Wir durften im Büro des Majors am Boden schlafen. Die Räume waren voller geernteter Äpfel und alles roch danach, ein super Proviant und Frühstück in 3000m Höhe
Zuweilen erscheint uns Europäern die gewahrte Distanz etwas zu niedrig. Der geladene Gast ist willkommen. Der ungeladene eher nicht. Überall gleich. Selbst ist man ja als Tourist hauptsächlich deshalb beliebt, weil man Geld in`s Land bringt (alles andere währe Illusion in 3.Welt-Ländern, in denen jeder um`s nackte Überleben kämpft). Aber als wir eines Nachmittags auf einer Passhöhe in knapp 3000 m völlig erschöpft mit Wasser aus einer Pfütze eine Suppe kochten war auch für uns der Bogen des ständigen “Meet and Greet” überspannt. Ein Ziegenhirte setzte sich zu uns und verlangte, dass wir ihm von der Suppe geben sollten, da auch er Hunger hätte. Vielleicht hätten wir ihn eingeladen, wenn sich ein nettes Gespräch ergeben hätte. So haben wir ihn abblitzen lassen. |
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Die Nepalis sind bitter arm und
tief gläubig. In Kathmandu versucht jeder auf irgendeine Weise zu Geld
zu kommen. Ein Taxifahrer bot uns eine Tour nach Pokhara an. In Pokhara
angekommen blieb er stehen und wollte auf uns warten. Wir meinten dies
könne den ganzen Tag dauern. Er wollte warten. Als wir abends
wiederkamen stand er tatsächlich noch am selben Platz. Erst in Kathmandu
zurückgekommen kassierte er den vereinbarten Geldbetrag (damals 10
Mark). Als wir in fragten woher sein Vertrauen kam und warum er keine
Angst gehabt hätte meinte er: "wir würden uns im nächsten Leben wieder
sehen und solange hätten wir Schulden bei ihm" . "Mit Schulden sollte
man nicht ins nächste Leben übertreten". IIn unserem Eifer damals hatten wir uns bereit erklärt eine Patenschaft für ein kleines Mädchen aus Dhunche (Langtang) zu übernehmen. Wir vereinbarten monatlich 50 DM zu zahlen. Später bekamen wir durch andere Reisende aus unserer Gegend eine Karte vom Vater des “Patenkindes” überbracht, der sich beschwerte, dass monatlich nur 30 DM ankamen. 20 DM behielt die Bank in Kadmandu für die Auslandsgebühr. Andere Traveller aus Belgien übermittelten uns schließlich, dass die Familie mehr Geld braucht. Als man uns dann seitens der Nepalhilfe abriet, von solchen ungezielten Hilfen, stellten wir die Hilfe schweren Herzens ein. |
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Das Schlimme an diesem Bild ist, dass die alte Frau gerade den "Randstein" neu anlegtt! Sie will verhindern, dass das Wasser weiter auf den Weg läuft. Da kommt man sich ziemlich dekadent vor, wenn man - zur eigenen Selbstverwirkligungh -hier entlang radelt. Mich erinnert das an meine 300m Waldweg die ich zuhause habe und den ich mit viel Mühe pflegen muss. Auf dem die Wanderer hochlaufen, vor meinem Haus stehen bleiben und dann darüber philosophieren, wie man denn so mitten im Wald wohnen kann. |
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