Araukanien - Patagonien - Radtour 2024 |
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Die gesamte Tour ist sehr
ausführlich auf unserem Blog https://kleinerunde.blogspot.com beschrieben. Außerdem gibt`s die GPS-Daten zur Tour hier: Radtour auf Outdooractive |
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Die Tour hat ungefähr 2000km. Den Abschnitt über die Insel Chiloe könnte man sich getrost sparen, da man dort durch sehr viel Farmland fährt. Statt dessen empfiehlt es sich, die ein oder andere Sackgasse zu den tollen Seen in Araukanien einzubauen. Wir mussten über Castro/Chiloe fahren, da die Fähre ausgebucht war. Etwas, dass man als Fahrradfahrer gar nicht gewöhnt ist. | ||
Gepäck/Übernachtung: Wir sind klasschisch mit 4 Ortliebtaschen unterwegs. Ein Hilleberg-Zelt mit den dickeren Zeltstangen (schwarze Serie) für den Wind in Argentinien ist mit dabei. Wir mussten allerdings feststellen, dass das Netz an Cabanas (Ferienhäuschen) so dicht ist, dass es fast ohne Zelt gegangen wäre. Allerdings muss man dann einige sehr romantische Stellen auslassen. |
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Wild Zelten ist erlaubt.
Zeltplätze kosteten 2024 ca. 10 Euro, ganz selten mehr, dann aber z.B.
mit Pool. In den Nationalparks zahlt man offiziell Eintritt (wir mussten
nie zahlen), dafür ist das Campieren kostenlos. Leider fehlen dafür
meist Duschen. In den Ortschaften haben wir uns meist Zimmer gegönnt. Man zahlt zwischen 30 u. 60 Euro in Argentinien und 30 Prozent mehr in Chile. Trotz Hochsaison waren in Argenitien immer Zimmer frei, die Wirtschaftskrise lässt grüßen. In Chile empfiehlt es sich in der Ferienzeit (Mitte Dez. - Ende Februar) vorher online zu buchen. |
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Es gibt viele Campingplätze die man nicht als solche bezeichnen kann. Oft ist es nur ein Stück Rasen vor dem Haus und man kann die Dusche benutzen. Auf iOverlander (App. für`s Handy) kann man sich vorher sehr gut informieren was einen möglicherweise erwartet, wobei die App für Camperbusse betrieben wird und sich die Bedürfnisse von Radfahrern und Wohnmobilisten stark unterscheiden. Für einen guten Eindruck reicht es aber immer und oft ist vermerkt ob der Platz gerade so für Radler reicht. | ||
Verpflegung: Wir hatten in 7 Wochen fast immer eine Gelenheit Kleinigkeiten zu kaufen. Man muss max. für 2 Tage Vorräte einpacken. Oft kommt eine Versorgungsmöglichkeit, wo man sie aufgrund der Karte überhaupt nicht erwartet. An Kreuzungen wird oft selbst gemachtes Essen (Empanadas) oder Gemüse und Obst angeboten. Viele in Argentinien versuchen sich mit kleinen Läden selbst über Wasser zu halten. Die Preise sind beschämend niedrig. |
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An den unmöglichsten Orten gibt es etwas zu kaufen. Die Ladenbesitzer haben ein bestimmtes Allerweltssortiment, leider auch viel Junkfood. Wenn man etwas spezielles sucht, wissen sie meist wer im Dorf das verkauft. Zu unserer Überraschung setzen sich auch gesunde Sachen und Getränke ohne Zucker langsam durch. | ||
Wenn man mal kein Bier kaufen konnte, hilft auch gerne der Wirt vom Campingplatz weiter. Meist haben die auch einen Mini-Laden dabei. Oft wird entlang der Straße Pan Casada (selbstgebackenes Brot) angeboten. | ||
Was sich leider rasend schnell ausbreitete seit wir das letzte Mal hier waren, ist Comida Rapida - Fastfood. Überall werden Patatas fritas und Empanadas, oft auch Burger, angeboten. Für den Notfall mal ganz gut, wir vermieden es.Oft wird auch Parrilla (gegrilltes) angeboten. Ein Lomo al Pobre (Steak mit Spiegelei) ist fast überall auch in kleinen Orten zu haben. | ||
Bargeld: In Argentinien ist es fast unmöglich an Geldautomaten Bargeld zu erhalten. Die Obergrenze liegt bei 15.000 Pesos (Jan/2024), was gerade mal 15 Euro entspricht. Dafür verlangen die Automaten 6,8 Euro Gebühr. Wir hatten jeder 1000 US Dollar dabei, was super funktioniert hat. Wirklich jeder Gastwirt oder Hotelbesitzer wechselt gerne die begehrten Dollares ein Auch in Supermärkten kann man fragen und bekommt einen super Kurs (sog. Bluedollar) ausgezahlt. Offiziell war der Kurz bei 1 zu 800, tatsächlich erhält man für US Dollars 1 zu 1100 oder auch 1250 Pesos. |
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Noch besser fährt man mit einer Kreditkarte. Hier wird der Kurs für den Bluedollar berechnet und man erhält als Ausländer automatisch die Mehrwertsteuer abgezogen. Macht ca. 44 Prozent Gesamtersparnis. Dann kostet ein Luxushotel wie diese Resort statt 130 Euro (incl. Frühstück) nur 72 Euro! | ||
Fotografie/Drohne: In Chile ist die private Nutzung einer Drohne ohne Registrierung und ohne Fluglizenz erlaubt. Allerdings ist nur das Überfliegen unbewohnter Gebiete zulässig. Wenn man die Weitläufigkeit der Landschaft kennt, ist das problemlos möglich. |
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In Argentinien sah die Sache schon ein bisschen komplizierter aus. Die Registrierung auf der Seiter des Luftfahrtamtes klappte noch einigermaßen aber als Ausländer tat man sich schwer eine nationale Steuernummer/Personennumer (RUT) einzugeben. Geschweige denn eine gültige Adress wohin die Formalitäten gesandt werden sollten. Letztendlich bin ich gescheitert und wir haben nur in sehr einsamen Regionen Drohnenbilder gemacht. | ||
Bei der Einreise nach Chile und nach Argentinien wurde jeweils nur nach Lebensmittel und vielleicht noch nach Waffen gesucht. Die Drohne wurde nicht bemerkt oder hat wahrscheinlich auch nicht interessiert. An Örtlichkeiten, z.B. Nationalparks, wo der Flug von Drohnen verboten ist, weisen eindeutige Schilder darauf hin. Daran haben wir uns auch gehalten. | ||
Thema Hunde: Es gibt sehr viele wilde Hunde. 99 Prozent sind friedlich, außer wenn sie natürlich hinter ihrem Zaun stehen. Dann erledigen sie ihren Auftrag und bellen energisch. Wenn am Ende des Zauns ein Loch ist kommt einem der ein oder andere schon mal hinterher gerannt. Aber nie bedrochlich, meist drehen sie nach ein paar Metern wieder ab. Wenn man überhaupt etwas schlechtes sagen kann, dann ist es das endlose Gebell in der Nacht. Ein Zeltplatz in der Nähe eines Dorfes ist nachts ein Hundekonzertsaal. Da braucht man einen guten Schlaf, einen guten Rotwein oder Oropax. |
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Trotzdem ist Zelten immer noch eine der schönsten Möglichkeiten die beiden Länder kennen zu lernen. Wohnmobilnachbarn lassen sich vermeiden wenn man Plätze mit enger oder steiler Zufahrt wählt. Insgesamt hielt sich die Zahl dieser fahrenden Kühlschschränke aber in Grenzen, Mieten ist wohl sehr teuer und noch nicht so hipp bei den Einheimischen. Das Durchschnittsalter dürfte auch um 20 Jahre niedriger liegen als in Europa und der USA, wo der Transport eines ganzen Hausstandes ein Traum für die Rente zu sein scheint. | ||
Orientierung: Die beiden Freizeitkarten von COPEC kann ich sehr empfehlen. Ihr braucht die MAPA Turistico Nr. 5, MAULE Y BIO BIO und Nr. 6 VILLARICA, LLANQUIHUE Y CHILOE für jeweils ca. 13-15 Euro im Versandhandel (z.B. das Landkartenhaus). Was auf dieser Karte nicht eingezeichnet ist, existiert meist auch nicht. Nur der beertrail aus bikepacking.com war nicht (vollständig) eingezeichnet. Da die Strecke z.T. auf Privatland verläuft, fehlen diese Markierungen. |
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so...nun wünschen wir Euch viel Spar beim Schmökern in unserem Blog und natürlich eine gute Reise. |