2024
Wanderung von Meran nach Molveno
(südlicher Alpencross)
Dieses Jahr gab es eine Alpenüberquerung ohne den Alpenhauptkamm.Wir konnten im Sommer keinen Urlaub nehmen und begannen daher erst in Meran mit der Tour. Als Eingewöhung erst zwei Tage auf dem Meraner Höhenweg, Beginn in Dorf Tirol nördlich von Meran. Man kann mit der Hochmuthbahn hoch bis auf 1900m und spart sich einiges an Aufstieg. Wir waren mit unserem Hund unterwegs. Es geht zunächst einen sog. Felsenweg (kein Klettersteig) entlang. Der verläuft teilweise recht ausgesetzt, war aber kein Problem für den Hund. Obwohl man sehr weit oben beginnt sammeln sich ganz schön Höhenmeter. Auf recht groben Felsstufen geht es viel bergauf und bergab. |
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Es ging bis zur Texelbahn, die man für die Übernachtung im Tal (Partschins) nutzen kann. In den Hotels erhält man eine Gästkarte mit der man alle öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol kostenlos nutzen kann. Die Seilbahnen sind leider privat und nicht ganz billig (16 Euro einfach!) Unterwegs gibt es mehrere schöne Möglichkeiten zur Einkehr, so dass man nichts mitnehmen muss. Die Saison geht bis Ende Oktober. Die Seilbahnen fahren in dieser Zeit bis 19:00 Uhr. |
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Unterwegs kommen zwei Hängebrücken auf denen unser Hund ziemlich breitbeinig und ängstlich mitlief. Bei der zweiten Brücke ist es dann nicht mehr so schlimm, da die Gitterstäbe enger sind. |
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In Partschins gibt es alles was man für die weitere Tour braucht. Wir benötigten neue Wanderschuhe, da sich die Sohlen der Meindl-Wanderstiefel nun bereits nach dieser 4. Alpenüberquerung komplett verabschiedet hatten. Bitter. Es glücklicherweise gibt einen sehr guten Schuhladen mit guter Beratung im Ort. Die hätten die Schuhe sogar neu besohlt, war uns aber zu riskant. Am ersten Tag wären 13km gewesen, wir liefen 20, weil wir (vermeintlich) die Seilbahn in`s Tal verpasst hatten. Tatsächlich hatte uns google einfach nur mit einer falschen Zeitangabe zur Schließung (18.00) in die Irre geführt und wir liefen ab der Nassereith-Alm ins Tal statt zur Bergstation der Texelbahn. |
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Am zweiten Tag waren es dann 9km zu Laufen, erst mit der Texelbahn wieder hoch auf den Meraner Höhenweg und dann mit der Unterstell-Bahn wieder ins Tal. Von Naturns kann man mit dem Bus nach Latsch und weiter nach Tarsch, wer will könnte dorthin auch laufen (3km). Von Tarsch geht es hoch mit dem Sessellift auf 1900m zur Tarscher Alm. Der Hund war nicht begeistert, hat es aber tapfer mitgemacht. Der Sessellift wird für das Einsteigen kurz angehalten. Es waren auch andere Hundehalter unterwegs. |
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Man kommt sehr schnell in die baumlosen Regionen und überschreitet das tolle Tarscher Joch in 2517m Höhe. Da wir sehr spät in der dritten Septemberwoche unterwegs waren ist man völlig alleine unterwegs. |
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Wir hatten Glück und erhaschten, dank Nordfön, doch noch ein paar sonnige Tage. Eigentlich sollte es im Meraner Land noch bis Mitte Oktober schön und warm sein. Leider setzte dieses Jahr bereits in der letzten Augustwoche ein schwerer Wintereinbruch mit Schnee bis unter 1500m ein. Glüchlicherweise nur in den Nord-Ostalpen. Pech war heute nur, dass die Kuppelwieser Alm (2000m) auf der Südseite des Tarscher Jochs wegen einer großen Feierlichkeit im Tal geschlossen hatte. (jährlich am 21.09. !) |
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Der Weg weiter zur Schwemmalmbahn führt wieder 200 Höhenmeter bergauf ist aber sehr lohnend. Mit der Bahn geht es von 2200m hinunter zum Zoggler-Stausee mit vielen Aprè-Ski Kneipen. Wer ein Hotel im Ultental nimmt bekommt die Seilbahn übrigens kostenlos (eine Auf- u. Abfahrt). Leider kamen wir an der Bergstation an, ohne diese Touristenkarte zu besitzen - somit 16 Euro p.P. Unten im Tal fuhren wir weiter zwei Stationen per Bus nach St. Nicolaus. Dort kann man sowohl das gleichnamige Guesthouse und die Gaststätte Mesner absolut empfehlen. Absolut herausragendes Frühstück und eine kleine aber ausgefallene Speiskarte beim Mesner. |
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Am nächsten Morgen kurz mit dem Bus nach St. Gertraud und dann - ohne Seilbahnen - hoch zum Rabbijoch (2467m). Ein toller Aufstieg, leider hatten auch hier die beiden Almen beim Aufstieg schon geschlossen. |
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Da Rabbijoch ist sehr lang gezogen, so dass man in beide Richtungen tolle Blicke hat. Im Buch "Alpenüberquerungen Ostalpen" ist diese Strecke als "rot" für MTB eingezeichnet, wer sein Rad 2-3 km tragen will, kann das gerne tun. Wir halten die Strecke nicht für "sinnvoll" als Radler. Beim Abstieg hatten mir Glück und das Refugio Stella Alpina am Lago Corvo hatte noch offen. Eigentlich schließen sie auch Mitte September. Es gab noch Gulaschsuppe und heiße Schokolade. |
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Hinunter ins Rabbital geht es dann auf einem steilen Pfad mit tollen Blicken ins Tal. Am Pass überschreitet man die Grenze zwischen Südtirol und Trention. Ab hier geht es nur noch auf italienisch weiter. Unten sind die einzelnen Gehöfte sehr weit auseinander, so dass man alleine bis zur passenden Unterkunft schnell weitere 2-3 km zurücklegen muss. Wir waren direkt in St. Bernard, wo es die sehr empfehlenswerte Pizza 800 gibt. |
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Da wir nun erneut 20km gelaufen waren, gingen wir es am Folgetag ruhiger an. Unsere eigentliche Tour wäre wieder hoch auf 2400m über den Lago Rotondo (ohne Seilbahn) verlaufen. Das wären dann 18km und 1800Höhenmeter geworden, selbst unserem Hund steckte noch der gestrige Tag in den Beinen. Also ging es durch das liebliche Rabbital bis Male leicht bergab, wo man in den Zug nach Mestriago steigen kann. Von dort gäbe es am nächsten Tag eigentlich wieder mit einer Seilbahn von Daolasa hoch in die Berge. Am 22.09. endete hier die Saison leider und wir waren am 23.09. angekommen! |
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Es ist aber nicht viel teurer sich mit einem Taxi, zumindest hoch bis Folgarida auf 1400m fahren zu lassen. Sonst hätten wir wieder 20km laufen müssen. Von hier aus kommt man durch herrliche Wälder und Almen hoch bis zur Malga Vigo, wo man in herrlicher Lage pausieren kann. |
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Überall sind Schilder mit Warnungen vor Bären montiert. Selbst die Mülleimer an den Häusern sind bärensicher verbarrikadiert. Ein bisschen mulmig ist es einem da schon. Die Pilzesammler haben gleich zwei Hunde dabei - scheinbar zum Schutz. Danach geht es hinunter nach Madonna di Campiglio, wo es Ende September keinerlei Betrieb mehr herrscht. Wir empfehlen das Hotel Rosengarten, nicht billig aber top ausgestattet und ein Traumfrühstück. |
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Am nächsten Tag mit dem Bus weiter nach Ponte Arche, da die Seilbahn hoch in die Brenta auch nicht mehr fuhr. Das Arche-Tal ist sehr schön zu laufen und ein guter Kontrast zu den hochalpinen Strecken der letzten Tage. Unterwegs kommt an einem Kletterfelsen die Bar Torcel, wo man noch mal einen tollen Blick über die Sarca-Schlucht hat. |
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So und das war`s auch schon wieder. Die "Süd"-Alpenüberquerung 2024 ging zu Ende. Knapp 100km zu Laufen, ca. 6000 Höhenmeter. Eine eher entspannte Tour, die auch mit kleinen Gelenkproblemen gut machbar ist. Wer auf der Suche nach einer Tal-Tal-Alpenüberquerung, im Süden, mit viel Seilbahnanteil ist, der wird hier fündig. Die Strecken lade ich wieder bei outdooractive hoch. |
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Hier eine kleine Zusammenstellung der einzelnen Tage: |
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