Spart
erheblich Gewicht, begeistert einen echten Fotografen aber nicht.
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Statt einer
Alpenüberqerung mit dem Rad hatten wir uns für 2018 eine Wanderung mit
Hund über die Alpen vorgenommen. Wir wollten ca. 1 Woche laufen, in
abgeschiedene Hochtäler kommen und trotzdem mittags gut und zünftig
Genießen können.
Eine tolle Strecke zu finden war gar nicht so
einfach, da viele der Touren von Alpenvereinsschulen und Veranstaltern
begangen werden und dementsprechend überlaufen sind. Außerdem nehmen
viele Hütten generell keine Hunde mehr. Nach ein paar Abenden Suche
fiel die Wahl auf den Romedius Pilgerweg. Die Strecke folgt keinem E4
oder E5,
nutzt zur Übernachtung meistdas Tal und schien noch wenig bekannt.
Einzig die Übernachtungsmöglichkeit mit dem
Hund gestaltete sich nun noch schwierig, da nicht jedes Gasthaus hiervon
begeistert schien. Irmi und Karlheinz haben das aber super hinbekommen
und sogar den Autor des Pilgerheftchens, Hans STAUD kontaktiert, weil
z.B. in Obernberg überhaupt keine Übernachtung zu finden war.
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Los ging es in Trins, wo wir im dortigen Schloss
eine tolle Unterkunft bekamen. Das ganze Haus ist wie ein kleines
Museeum eingerichtet und man schläft in Omas Betten. Die Instalation ist
modern, mit viel Liebe wurden die Bäder trotzdem mit alten Fliesen und
Einrichtungsgegenständen auf die guten Alten Zeiten getrimmt.
Die Einfahrt zum Schloss ist nicht beschildert, so dass man sich (links
herum) durch einen kleinen Bauernhof seine Weg suchen muss. Das Schloss
tront war weithin sichtbar auf einem kleinen Hügel. Tolle Lage und ein
perfekter Ausgangspunkt.
Schloss Schneeberg
Die Wirtsläute stammen wohl aus England und haben auf Mallorca auch noch
einen Wohnsitz.Beide sind sehr entspannt und ihr lieber Hund könnte
stundenlang mit unserem spielen.
Der Ort hat eine gute Pizzeria bei der man eine sehr außergewöhnliche
Kombination Pizza Quattrostagioni bekommt: Schinken, Käse, Artischocken,
Meeresfrüchte. Sehr zu empfehlen.!
Direkt hinter dem Schloss beginnt verläuft der Pilgerweg.
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Da wir in Obernberg
keine Übernachtungsmöglichkeit gefunden hatten liefen wir den Romedius
Wanderweg nur bis zum Trunajoch (2152m) und von dort weiter auf einem
sehr lohnenden Weg zum Eggerjoch, von wo aus man nach über die
Fallmaritzalm (no service) nach ca. 18km zurück kommt nach Trins.
Anstrengend aber schön zu laufen.
Die im Pilgerheftchen genannte Trunahütte ist
mittlerweile nur noch eine Selbstversorgerhütte, man muss sich für die
Strecke also etwas mitnehmen.
Am nächsten Morgen ging es nach Obernberg, wo
man vor dem Gemeindehaus super parken kann und wir nun die eigentliche
Tour starteten.
Bild zeigt den Abstieg vom Eggerjoch.
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Obernberg -
Innerpfersch, 15km (bei Nutzung des Busses)
Von Obernberg geht es gemütlich hoch zum
Obernberger See, wo eine stillgelegte Gaststätte leider auch nichts mehr
bietet. Der Weg hoch zum Portjoch ist sehr schön, man macht hier aber
Bekanntschaft mit den ersten Kühen, die gar nicht gut auf Hunde zu
sprechen sind. Mit respektvollem Abstand und eingezogenen Schwanz
schlich sich unser "Butler" an den komischen "Glockentieren" vorbei.
Nach dem Portjoch geht es steil bergab auf
einem in den Fels gehauenen tollen Serpentinenweg bis hinunter nach Ast,
wo man schon von weiten eine große Gaststätte erkennen kann. Zwischen
zwei Serpentinen gibt es eine kurze Leiter um die der Hund herum laufen
kann.
Wir nutzten die Gelegenheit in Ast
(Hotel Bergkristall) zum ersten
Südtiroler Wein und Pizza. Ab hier ist man in Italien. Der Buss fährt 2x
in der Stunde und so nutzten wir die Fahrt um 18:21 Uhr bis
Innerpflersch. Unterkunft im Hotel Panorama, wo die Zimmer mit Hunden
eine Terrasse mit Wiese haben (8,-€)
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Innerpfersch - Meiern 11km
Morgens hoch von Innerpfersch zur
Allrisalm,
wo man nach nur einer Stunde den ersten Cappuccino und Kaiserschmarn
genießen kann. Egal, sonst kommt nichts mehr. Deshalb ist die Einkehr
hier ein Muss. Die Aussicht von der Terrasse spricht für sich. Die Hütte
selbst ist auch eine Augenweide.
Danach ging es hoch zur Maurerscharte. Ein
toller Abstieg über ein paar ausgesetzte Wiesenpfade wartet. Leider zog
das Wetter zu und wir suchten Schutz in der
Prischeralm. Die Hütte dient ausschließlich den Hirten hier oben
als Unterkunft. Der Wirt hat Bier und Radler und natürlich das
obligatorische Schnapserl ohne dass man hier aus keiner Hütte gelassen
wird. Bei gutem Wetter könnte man außen vor der Hütte sitzen.
Der Almhirt hat 20 Rinder, 20 Schafe und ein
paar Ziegen. Er bleibt bis Oktober. Dieses Jahr gab es extrem viel
Schnee, so dass erst Ende Juni der Almauftrieb möglich war. Da Leben ist
sehr karg und so freut sich der Mitvierziger über jeden Besuch. Gestern
waren wohl ein paar Ebiker hier oben und hielten nicht mal an bei ihm.
Sie drehten am Ende des Weges um und schossen den Weg wieder hinunter,
er konnte sich ziemlich darüber aufregen, vorallem über die
rücksichtslose Fahrweise.
Bei den Kühen erzählt er uns, gibt es nur
Probleme, wenn man einem Muttertier mit Kalb zu nahe kommt. Sonst sind
die Tiere eben nur neugierig und kommen deshalb angelaufen.
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Meiern - St. Martin am Schneeberg 12km
Eine der schönsten Streckenabschnitte. An der
Moarerbergalm (2330m) machen wir Rast und kosten kräftige
Hirtennudeln und natürlich den Moonkuchen. Es kommt wie es kommen
musste, wir müssen auch hier den Wirt hochleben lassen und testen einen
Walnussschnaps und verschiedene Beerenobstler (jeder natürlich nur einen
;-)
Aber wir müssen ja noch weiter hinauf bis zur Schneebergscharte auf
2700m. Hier treffen wir die ersten beiden Wanderinnen auf unserer
Strecke. Bisher sind wir noch niemandem begegnet der den Romedius
Pilgerweg läuft oder überhaupt mehr als eine Tagestour geht. Die Strecke
ist insgesamt sehr einsam.
Das Wetter bessert sich und so kommen wir bei
strahlendem Sonnenschein an der
Schneeberghütte
an. Toll geführt mit einem 5-Bettzimmer für uns.Ca. 20 Leute sind in
dieser klaren Nacht hier oben. Es gibt leckere Hüttengerichte und einen
selbst gemachten Schneebergschnaps aus Preiselbeeren, den ein Mädel
neben uns aus dem Glas lutscht.
Alles muss hier mit dem Hubschrauber hochbebracht werden.Der fliegt
morgens gleich ein paar Mal. Ich denke an die häuchlerischen Artikel aus
den Alpenvereinsheften über die "naturnahe und umweltfreundliche
Fortbewegungsart....viel besser als jede andere Art von
Tourismus, wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist." Aha!
Dafür kommt der Kaiserschmarn mit dem Helikopter.....
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Schneeberghütte - Pfelders (12km - wenn man
den Bus nutzt)
Der Abstieg bis Rabenstein am nächsten Morgen
ist auch wieder klasse. Als wir um 8:00 Uhr starten sind wir schon
wieder alleine unterwegs. Wir laufen bis zur Bushaltestelle bei
Rabenstein, wo stündlich ein Bus nach Moos fährt. Hier verläuft der E5
aber irgendwie ist heute scheinbar niemand auf dieser Strecke unterwegs.
Die restlichen 12km sind noch anstrengend
genug und so gönnen wir uns den Bus und in Moos einen Cappuccino bevor
es steil bergauf weiter in das Passeiertal Richtung Pfelders geht. Bei
dem sonnigen Wetter wird es schnell heiß und wir machen noch mal Rast
beim Gasthof
Bruggstein.
Der Wirt erzählt, dass die Almen schon wieder
zu trocken sind. Alle warten auf Regen. In Pfelders hatten sie mal einen
katholischen Pfarrer aus Holland, der konnte den Regen herbeibeten.
Gebetet hat er aber immer nur, wenn es eh gleich regnete. Irgendwann
wurde seine Haushälterin schwanger, dann verschwand er wieder nach
Holland. Wir fragten wann das war. Er antwortete: "naja die beiden
Töchter sind jetzt schon um die 40 Jahre alt". Ok dann kann das mit dem
seltenen Regen kein neues Phänomen sein. Weiter ging`s natürlich nicht
ohne den Hausbrand zu kosten. Leichter wurden die Füße dadurch nicht.
Der Rest der Strecke verläuft herrlich direkt am Bach entlang. Oben am
Pass gäbe es in der Jausenstation "Bergkristall" auch noch einen Halt,
den haben wir aber ausnahmsweise mal ausgelassen.
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Pfelders - Bockerhütte 12
km
Wir nehmen eine etwas andere Variante und fahren mit der Seilbahn hoch
auf 2020m wo wir den
Panoramaweg bis zur Faltschnalalm gehen. Eine herrliche Strecke auf
grob verlegten Felsplatten mit vielen kleinen Aussichtsplattformen und
Bänken. An der
Faltschnalalm
gibt es natürlich wieder den obligatorischen Cappuccino bevor wir
über herrliche Almen hoch zum Faltschnöljochl kommen. An einem kleinen
Bach kann man sich mal die qualmenden Füße kühlen. Danach geht es noch
weiter hoch zum Spronserjoch wo einen ein fantastischer Ausblick in
beide Richtungen erwartet.
Über tolle Felsplatten geht es runter zu den Spronser Seen. Der Weg
verläuft traumhaft schön im steilen Hang den Berg hinunter, immer wieder
einen anderen See im Blick. An der schön gelegenen
Oberkaseralm
treffen wir wieder die Mädels vom Schneeberghaus, sie übernachten hier.
Auf ihre Empfehlung essen wir hier den besten Kaiserschmarn der ganzen
Tour, bevor es weiter hinunter zu unserer
Bockerhütte geht. Wir sind
eigentlich schon zu spät für die warme Küche, bekommen aber trotzdem
noch leckeres zu Essen. Dazu eine Flasche tiefroten Lagrein, den man
hier mal ausdrücklich empfehlen sollte.
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Bockerhütte - Meran (5km - bei Nutzung des Busses)
Der Abstieg entlang des Baches ist nochmal sehr schön, wenn auch sehr
steil. Man kommt im Dorf Tirol an, wo wir nach nur 10 Minuten den Bus
nehmen können (1,7€). Einmal am Bahnhof umsteigen und ohne großes Warten
geht es weiter nach Meran. Busse und Bahnen verlangen einen Maulkorb für
den Hund. für 15€ geht es dann zurück mit der direkten Verbindung per
S-Bahn (ca. 2 Stunden). Ohne große Wartezeiten ist man in 3 1/2 Stunden
wieder in Oberndorf. Dem Bussfahrer dorthin zeige ich meine Karte aus
dem Zug und frage ob die hier weiter gilt. Er in seiner
unvergleichlichen Art: "ja heerns, hob`s i kaaft oder sie? Sie müssens
doch wissan, ob di gült. Bringans do ka Durchanander rein". Ok, ich
zahle und nehme als einziger Fahrgast in dem 40sitzigen Bus Platz. Der
erste gestresste Mensch seit einer Woche.
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